Dienstag, 17. April 2012

Aus Wolken Tränen tropfen


Aus Wolken Tränen tropfen

Wie ein Tropfen  im endlosen Regen
Bin ich vom Himmel gefallen.
Einsam, kalt und gelangweilt
suchte ich die Gesellschaft der Tropfen
im Schoße des Meeres,
gemeinsam, warm und kurzweilig.

Gefallen bin ich,
nur um zu fallen,
obwohl ich lieber die Sonne geküsst hätte,
die mir jedoch unerreichbar schien.
Dem Regenbogen wollte ich entflieh`n.

Auf meinem Weg in die Tiefe,
streifte ich Bäume,
an deren Ästen,
Erinnerungen sprossen.
Ich nahm sie mit,
hinab in`s Meer.

All die Tropfen,
die mich dort umspielten,
ließen mich kalt und leer.
Sie drangen an mein Ohr,
doch sie brachten mich nicht zum Klingen.
Viele Tropfen fühlte ich,
doch sie berührten mich nicht.

Nur ein Tropfen
durchbrach die Erinnerungen,
die mich gefangen hielten.
Ich sah dein Lächeln, deine Wärme
Und
Wie ein Stern, der erst am Abend erblüht,
bist du mit dem ersten Tageslicht verglüht.

Wie ein Tropfen im endlosen Nebel,
bin ich in den Himmel zurückgekehrt.

Aus den Wolken tropften Tränen.

Dieter Edelmann, ca. 1975

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