Sonntag, 22. April 2012

Wenn es dir denn reicht


Wenn es Dir denn reicht

Ich bin nicht der,
der dir den Mond,
dir Luxus und Paläste verspricht,
dir die Sterne vom Himmel holt.

Ich schaffe es vielleicht
ein Tipi
oder
eine Hütte aus Lehm
oder
einen Wigwam -
nur aus Ästen und Gras
für dich zu bauen.
- Wenn es dir denn reicht -

Geld habe ich nie in der Tasche
und ich bin auch kein Uhrwerk.
Ich habe nur mich,
ein offenes Herz und ein offenes Ohr.
Aber dafür teile ich mein Leben mit dir.
- Wenn es dir denn reicht -


Ich gebe  dir  alles,
was ich habe.
Mein Herz, meine Seele und mein Leben.
Ich bin für dich da
bis zu meinem oder deinem letzten Atemzug.
- Wenn es dir denn reicht -

Wenn Geborgenheit und Zuverlässigkeit für dich wichtig sind,
du eine treue Seele brauchst,
bist du bei mir an der richtigen Adresse.
- Wenn es dir denn reicht -

Ich weiß,
dass man von Gedichten
nicht leben kann.
Ich deinen materiellen Ansprüchen nicht genügen kann.
Aber vielleicht doch einmal
- wenn es dir denn reicht -
Irgendwann .

Ich komme bestimmt erst groß raus, wenn ich in einer anderen Welt lebe.

Dieter Edelmann, 30. Dezember 2008

Intellektuelle Aroganz


Intellektuelle Arroganz
Dummheit, Ignoranz, Selbstüberschätzung
(Unser Verhalten)
                                                                       
Die Erde lebt ihr Leben,
wie wir das unsere leben.

Aber wir sind sehr bemüht,
ihr unser Leben, unseren Willen aufzuzwingen,
sie zu vergewaltigen.

Wenn sie sich wehrt,
nennen wir es eine Katastrophe.

Wir bezeichnen Lebewesen,
Kinder unserer Mutter Erde,
als Räuber.

Raubtiere, Raubvögel, Raubfische
rauben nicht.
Sie nehmen sich das,
was ihnen zusteht,
was ihnen von ihrer Mutter gegeben wird,
worauf sie einen Anspruch haben.
Aber wir gönnen es ihnen nicht.
Wir können nicht teilen.

Wir
rauben ihnen ihren Lebensraum,
töten sie sinnlos und unnötig,
behandeln sie wie eine Sache.

Wir
 sind die Räuber,
die Ausbeuter,
Vergewaltiger.

Wir
glauben
alles im Griff zu haben,
alles beherrschen zu können,
spielen uns auf,
haben die Weisheit mit Löffeln gefressen,
meinen etwas Besseres zu sein.
Dabei sind wir nur arrogante, überhebliche  Arschlöcher.

Wenn wir die Quittung bekommen,
 ist das Geschrei groß.
Wenn sie sich wehrt,
nennen wir es eine Katastrophe.

 Wir,
sind die Katastrophe.

Wir sind zwar eine Familie.
Aber wir benehmen uns wie
renitente, pubertierende, respektlose Kinder.
Haben nicht begriffen,
dass wir nur ein kleiner Teil eines großen Ganzen sind.
Uns verantwortlich und rücksichtsvoll zu benehmen haben.

Die Erde lebt ihr Leben.
Aber wir werden
 unser Leben immer weniger leben,
bis wir nicht mehr überleben.
Dann gibt es auch keine Katastrophen mehr.
10.04.2012

Menschen - Steine


Menschen - Steine

Menschen sind wie Steine
im Fluss des Lebens.

Viele liegen wie selbstverständlich am Rande,
sind glatt poliert, jeder kann sie sehen.
Sie fallen einem in`s Auge,
blenden durch ihren Glanz.

Manche liegen unscheinbar
verstreut im Lauf des Flusses
und nur selten verirrt sich ein Blick zu ihnen.

Und es gibt Steine,
die am Grunde liegen:
Keiner sieht sie.
Keiner beachtet sie.
Doch wenn diese gefunden werden,
sind sie wertvoller als alle anderen…..
Denn jemand hat nach ihnen gesucht.

Unbekannt, bearbeitet 06.04.12

Wahr ? nehmung


Wahr?nehmung

Manche
nennen mich, sehen in mir einen
Seher, Heiler, Denker, Dichter, Intellektuellen, Philosophen, Philanthropen.
Manche nennen mich, sehen in mir einen
renitenten Querulanten, einen Revoluzzer, einen Spinner, einen Verfasser von Pamphleten,
einen Don Quichotte.

 Tut mir leid,
aber ich bin nur ich.
Ein suchender und lernender Mensch.
Der allerdings manchmal auch den Finger in die Wunde legt
und
 die Dinge beim Namen nennt.
Das kann manchmal auch weh tun.

Dieter Edelmann, 15. 04. 10  - Pamphlet im ursprünglichen Sinn = Streitschrift -

Dienstag, 17. April 2012

Aus Wolken Tränen tropfen


Aus Wolken Tränen tropfen

Wie ein Tropfen  im endlosen Regen
Bin ich vom Himmel gefallen.
Einsam, kalt und gelangweilt
suchte ich die Gesellschaft der Tropfen
im Schoße des Meeres,
gemeinsam, warm und kurzweilig.

Gefallen bin ich,
nur um zu fallen,
obwohl ich lieber die Sonne geküsst hätte,
die mir jedoch unerreichbar schien.
Dem Regenbogen wollte ich entflieh`n.

Auf meinem Weg in die Tiefe,
streifte ich Bäume,
an deren Ästen,
Erinnerungen sprossen.
Ich nahm sie mit,
hinab in`s Meer.

All die Tropfen,
die mich dort umspielten,
ließen mich kalt und leer.
Sie drangen an mein Ohr,
doch sie brachten mich nicht zum Klingen.
Viele Tropfen fühlte ich,
doch sie berührten mich nicht.

Nur ein Tropfen
durchbrach die Erinnerungen,
die mich gefangen hielten.
Ich sah dein Lächeln, deine Wärme
Und
Wie ein Stern, der erst am Abend erblüht,
bist du mit dem ersten Tageslicht verglüht.

Wie ein Tropfen im endlosen Nebel,
bin ich in den Himmel zurückgekehrt.

Aus den Wolken tropften Tränen.

Dieter Edelmann, ca. 1975